Missionar hinter den Kulissen

In ehrendem Andenken, Walter Donzé (ehemaliger Missionsleiter)

Am 25. März haben wir am Grab von Gottlieb Lauber Abschied von einem Gründungsmitglied der msd und von einem treuen Freund und Bruder genommen. Er verstarb im Alter von 85 Jahren. Mit seiner Gattin und sieben Kindern mit ihren Familien trauern wir um einen herzensguten Menschen.

Mein erster Kontakt mit Gottlieb geht ins Jahr 1963 zurück. Er führte mich als Praktikant ein, als die msd noch in einem Aktenschrank Platz fand. Im Büro gab es eine Schreibmaschine, ein Diktiergerät und mehrere Schuhschachteln mit Karteikarten.
Computer waren noch weit weg, als Gottlieb Lauber das junge Missionswerk organisierte.
Er arbeitete auf der Gemeindeverwaltung und setzte seine Freizeit voll für die Verbreitung des Evangeliums ein.

Für alle, die im Laufe der Jahre mit ihm zusammenarbeiteten, sind sein feines Gewissen und sein sprichwörtlicher Humor unvergesslich. Wir haben ihn als Vorstandsmitglied, später als Präsident und die letzten Jahre vor seiner Pensionierung noch als Mitarbeiter erlebt. Gottlieb hatte in all diesen Rollen unser volles Vertrauen. Den Veränderungen, die auch vor einem Missionswerk nicht Halt machen, stellte er sich mit erstaunlicher Flexibilität.
Seine Leidenschaft für die Verbreitung der Guten Botschaft von Jesus Christus und für die Gemeinde zeigte sich in überdurchschnittlicher Verfügbarkeit und vielfältigen Diensten. Viele erinnern sich an ihn als ihren Sonntagschullehrer oder als Ältester, der ein besonderes Auge für Missionsleute hatte und ihnen in der Gemeinde «den Teppich ausrollte».

Gottliebs feines Gewissen liess nicht zu, dass er sich über andere erhob. Sein Humor liess durchblicken, dass Gottlieb nicht auf seine eigene Stärke, sondern auf Gottes Gnade setzte. Er war nicht der berühmte Evangelist, aber ein leidenschaftlicher und treuer «Missionar hinter den Kulissen». Nun ist er am Ziel seines Glaubens angekommen.

Wenn Gottlieb uns einen Gruss aus dem Himmel schicken würde, wäre es wohl der «msd-Vers» aus 1. Korinther 15,58:
« Darum, meine lieben Brüder und Schwestern, seid fest, unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn. »